Nina weiß es. Ihr Bruder vielleicht auch. Ach, und überhaupt wisse sie gar nicht mehr wem sie davon erzählt hat und wem nicht.
Ich hab ein Problem damit, schließlich ist es mein Leben.
Ich solle doch da drüber stehen und mich nicht so aufregen.

Und kein einziges "Entschuldigung".
Entschuldigung, Christina, dass ich mich mit Menschen über dein Privatleben unterhalte. Ihnen erzähle, du seist in Christian verliebt. Ich weiß leider nicht mehr, wem ichs jetzt gesagt habe und wem nicht, auch das tut mir Leid. Schließlich ist es dein Leben und du solltest das Recht haben zu entscheiden, wem du so etwas anvertrauen möchtest und wem nicht.
Dieses Recht habe ich dir genommen, es tut mir Leid.
Ich weiß dass du anders geworden bist, in letzter Zeit. Wir beide können das nicht verleugnen. Aber ich akzeptiere das so. Schließlich bist du eine gute Freundin, warst vielleicht sogar einmal meine beste.

Nie, nie, nie, nie, niemals, ich verwette mein Leben, würde Anne sich eingestehen einen Fehler gemacht zu haben. Ich weiß nicht, warum ich so pienzig reagiere. Das ist eigentlich nicht meine Art. Normalerweise ist sie diejenige die aus einer Mücke einen Elefanten macht.
Aber die Art und Weise wie sie versucht sich da rauszureden macht mich nur noch wütender.
Ich glaube es ist nicht mal die Tatsache dass sie es getan hat. Dass sie Menschen von mir und Christian erzählt. Sondern wie. Und die Art wie sich jetzt benimmt.
Ich kann einfach nicht mehr mit ihr.

Da versucht sie alles aus mir rauszuquetschen, jedes kleine bisschen Geheimnis und Gefühl. Und wenn, wenn ich mich dazu bereiterkläre, etwas preiszugeben, dann wird jeder darüber informiert?
Und da regt sie sich auf warum ich ihr Sachen nicht gerne erzähle.

Leute, die viel und gerne reden, die Aufmerksamkeit brauchen, benötigen natürlich auch Dinge, über die sie reden können. Und notfalls wird dann natürlich so etwas herbeigezogen. Zum Nachteil des Betreffenden. Aber ohne Rücksicht auf derartige Verluste.
Was soll das?

Ihr ständiges Bedürfnis, im MIttelpunkt zu stehen. Ihr ununterbrochenes Reden, dauernd nur Christopher, der schlicht und ergreifend nichts von ihr will und ihr das ins Gesicht gesagt hat. Und hinter dem sie trotzdem herrennt.
Was soll das?

Alles an ihr kotzt mich an. Ich werde wütend, wenn ich an sie denke. Ich will sie erst mal nicht wiedersehen. Leider ist nächste Woche Teamertreffen. Da werd ich sie gewungenermaßen sehen müssen. Oder ich geh nicht hin, aber warum sollte ich? Ich freu mich drauf, nach einem halben Jahr meine Teamerkollegen wiederzusehen und ich soll mir das von dieser Kuh kaputtmachen lassen? Nein, ganz sicher nicht.

Ich habe bereits eine Tyrannin in meinem Leben, ich brauche definitiv nicht noch eine.