7
Mrz
2007

Mal wieder den Tag vor dem Abend gelobt

Dabei war der Tag irgendwie schön. Nur kurz Schule gehabt.
Um halb eins zu Hause gewesen, gegen halb vier sollte Sonja kommen und wir wollten uns einen schönen Tag machen.
Hausaufgaben und lernen für die Kursarbeit Freitag hab ich allerdings in den drei Stunden nicht mal ansatzweise geschafft.
Der Hund musste raus, die Waschmaschine musste gefüllt werden, Spülmaschine leer und wieder voll, einkaufen, aufräumen, essen machen... und schon klingelte es.
Es war super, wir waren auf meiner Arbeit um Trinken zu kaufen, im Tengelmann um Kippen und Eis zu kaufen und haben PS2 gezockt. Alles in allem ein gelungener Tag.
Bis auf den Chat mit Anne.
Ja, wir schreiben wieder. Nach einer geschlagenen Woche Funkstille.
Eine Woche. Und schon ist wieder nichts mehr in Ordnung.
Seit fünf Wochen haben wir uns nicht mehr gesehen, sagt sie. Und ich denke mir, na und!? Aber sagen könnte ich ihr gegenüber das nie. Die Fragen und Diskussionen würden nie enden. Und dafür habe ich wirklich keine Nerven.
Warum ich sie aus meiner Galerie geschmissen habe.
Ich sage ihr, dass ich alle Bilder aus meiner Galerie geschmissen habe, dass da aktuelle drin sind. Akzeptieren tut sie es dennoch nicht.
Warum wir uns so lange nicht.
Es sei anders, das könne ich ja kaum bestreiten. Hab ichs? Nein, also.
Ich sage, es hat sich einfach so ergeben. Beziehungweise eben nicht. Soll ich es ihr sagen? Dass ich die Distanz gesucht habe, geflüchtet bin vor ihrer Weltuntergangsmentalität und ihrer Aggression?
Sie würde es nicht verstehen. Sie versteht nie was.
Sie hat heute klein bei gegeben als ich sie angekackt habe wegen ihrer Selbstmordstimmung.
In ihrer away die Fragen, für was sie eigentlich noch auf dieser Welt sei, es mache ja eh alles keine Sinn. Sie schreibt mir, sie wollte dieses Leben nicht mehr.
Und am Tag vorher noch der Vortrag, nachdem ihr Nachbar, keine 35 an einem Hirntumor starb, dass es doch viel schlimmer kommen könne und man sich über jede Kleinigkeit, wie eine schlechte Note viel zu sehr aufrege.
Und das aus ihrem Mund. Kaum zu glauben. Ich hätte es fast geglaubt.
Und heute das. Worauf ein moralischer Appell von mir Folge. Und sie eingestand, dass sie übertrieben hatte. Punkt für Christina. Das passiert selten.
Es werden wieder diese Freundschaftsdiskussionen folgen. Diskussionen da, wo normale Menschen einfach akzeptieren und schweigen und nicht jede kleinste Wunde noch auskratzen.
Furchtbar, ich freu mich jetzt schon drauf.
Schade dass ich morgen nicht on sein werde.
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Im Nirvana

gedanken einer 18-jährigen; nicht selten unterbelichtet und häufig am eigenen verstand zweifelnd

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